stage 2
16:15 - 17:15
German
Talk
Intermediate
Wie ich lernte, die Überwachung zu lieben

Kurzthese

Die fiktionale Figur Andrew (Ender) Wiggins sagt in Orson Scott Cards Buch (und Film) Das große Spiel: „In dem Moment in dem ich meinen Feind verstehe, ihn gut genug verstehe um ihn zu schlagen, in genau diesem Moment liebe ich ihn auch.“

Hilft uns diese pop-philosophische Erkenntnis möglicherweise den Überwachungsstaat zu schlagen und zu überwinden und wieder mehr Grundrechte garantiert zu bekommen?

Beschreibung

Die fiktionale Figur Andrew (Ender) Wiggins sagt in Orson Scott Cards Buch (und Film) Das große Spiel:

In dem Moment in dem ich meinen Feind verstehe, ihn gut genug verstehe um ihn zu schlagen, in genau diesem Moment liebe ich ihn auch.

Hilft uns diese pop-philosophische Erkenntnis möglicherweise den Überwachungsstaat zu schlagen und zu überwinden und wieder mehr Grundrechte garantiert zu bekommen?

Oder ist die überbordende staatliche Überwachung, die mit Hilfe von Edward Snowden aufgedeckt wurde, nicht einfach nur eine weitere Disruption, die uns die Vernetzung, das Internet gebracht haben? Ist das was Amazon mit dem Buchmarkt, das Internet mit dem stationären Einzelhandel macht, vergleichbar mit dem was die Geheimdienste der Welt mit unserer Privatsphäre anstellen?

Warum heissen wir die Disruption etlicher Wirtschaftszweige durch das Internet willkommen und fordern Veränderung und Anpassung an die neuen Gegebenheiten, weigern uns aber, unser Bild von Privatsphäre an die neuen Gegebenheiten anzupassen?

Anders gefragt, sind wir von glühenden Internet-Fans zu Fortschrittsskeptikern geworden, weil wir uns plötzlich persönlich vom Fortschritt bedroht fühlen — oder ist die Lage wirklich ernst?