re:health - von #t1d, Autisten und Cyborgs

Das Gesundheitswesen ist ein schwerfälliger Dinosaurier. Es ist träge, nicht unbedingt netzaffin und innovative Technologien müssen einen langen Weg durch die Institutionen antreten, bis sie in der Regelversorgung ankommen.
Immer mehr Menschen wollen (oder können) nicht mehr warten und suchen sich eine APPkürzung. Sie sind von einer Erkrankung betroffen und sehen, wie einfach Technologie sie unterstützen könnte. Gemeinsam mit Gleichgesinnten und Mitbetroffenen machen sie sich daran, ihre eigene digitale Welt so zu gestalten, wie sie sie brauchen. Nach dem Beta-Test am eigenen Leib, teilen sie ihre Entwicklungen mit Anderen.
Fredrik Debong beschreibt sich selbst mit dem Tag #t1d (Typ 1 Diabetiker). Sein innovativer Ansatz: ”Turning diabetes into a game”. Folgerichtig basiert seine App mysugr auf Gamification Elementen und erleichtert nicht nur den Alltag, sondern macht dabei auch noch Spaß. Wie er auf die Idee kam, und was sonst noch dahinter steckt, erzählt er in der Session “Healthcare in the wild - Welcome to the garage”.
Die Kommunikation zwischen Doreen und ihrem 12-jährigen, autistischen Sohn Max gestaltete sich manchmal schwierig. Max kennt den Grund: "Alle Autisten können sprechen, sie sind nur zu schüchtern". Zusammen mit seiner Mutter Doreen entwickelte er kurzerhand die LetMeTalk App. No Budget, Non-Profit, Pro Bono.
Shari Langemak wird mit einem Storytelling Ansatz die Wünsche und Hoffnungen der Health 2.0 Bewegung zusammenfassen: “Health 2020 - Science fiction turns into Reality”,ist die fiktive Geschichte des durchschnittlich ungesund lebenden Joe.
Online-Therapieverfahren mittels Weblog? Die Kommunikation zwischen Therapeut und Patientin öffentlich im Netz zu lesen? Ein weiterer Datensicherheitsskandal? Nein, bewusst so gewählt beim Projekt seinsdualitaet.de.
Manchmal ist das, was nach einer ferner Zukunft klingt, schon längst Realität. Im re:health Track haben wir deshalb, in fast schon logischer Konsequenz, eine Cyborg Session. Stefan Greiner und Nadja Buttendorf vom Cyborg e.V. sowie VICE Redakteur Max Hoppenstedt sprechen hier über Cyborgs, sechste Sinne und selbstaufgerüstete Untote.
Doch nicht nur der Geist, auch der Körper soll beansprucht werden. Der re:health Block beginnt daher mit einem als fundierten, nachhaltigen Warm-up, dem “Into the body workshop”, und endet physisch und mental sanft mit Laptop-Yoga.
Die re:health Sessions finden gebündelt am 7. Mai statt und werden auch in diesem Jahr wieder von Tobias Neisecke moderiert, der den Themenstrang wie in den Vorjahren co-kuratiert hat.
Foto: re:publica